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9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet | bpb.de

9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet Filmpräsentation und Gespräch

Datum der Veranstaltung Donnerstag, 21. März 2024
Uhrzeit der Veranstaltung 20:00 – 22:00 Uhr
Ort der Veranstaltung Leipzig
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Über die Veranstaltung

Am 11. September 1973 griffen chilenische Militärs unter Führung von General Augusto Pinochet mit Bombern den Präsidentenpalast Moneda in Santiago de Chile an. Der 1970 frei und demokratisch gewählte Präsident Salvador Allende wendet sich per Rundfunkansprache noch einmal an sein Volk und nimmt sich anschließend das Leben. Eine Militärjunta unter der Führung Augusto Pinochets übernimmt nun die Macht und setzt die Verfassung außer Kraft. Der Versuch eines demokratischen Sozialismus, der weltweit Beachtung fand, wird blutig beendet. Mit dem Umsturz begann eine Repression, die tausende Demokraten das Leben kostete. Unzählige Menschen müssen, um ihr Leben zu retten, mit ihren Familien flüchten. In der DDR finden viele eine neue Heimat.

Im Film „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet“ erzählen erstmals jene ehemaligen Kinder, die mit ihren Eltern Chile verlassen mussten, über Flucht und Exil. Viele von ihnen sind damals im Alter zwischen 4 und 9 Jahren, als sie in die Bundesrepublik oder in die DDR kommen. Sie erleben die Sehnsucht der Eltern nach baldiger Rückkehr, deren aufreibende Solidaritätsarbeit und müssen schon früh Aufgaben von Erwachsenen übernehmen. Doch die Pinochet-Diktatur dauert 17 Jahre und so wachsen sie in der deutschen Kultur auf, und die deutsche Sprache wird zur Muttersprache. Nach dem Ende der Diktatur entscheidet sich ein Teil von ihnen, in Deutschland zu bleiben, ein anderer kehrt nach Chile zurück. Viele von ihnen leiden bis heute an posttraumatischen Störungen und kämpfen mit den beiden Seiten ihrer Identität: bin ich deutsch oder chilenisch? Dieser Film zeigt, was Flucht und Exil für die Psyche junger Menschen bedeutet. Darüber wird in unserer Gesellschaft kaum gesprochen.

Vermittelt werden ebenso die Gefahren für die Demokratie anhand konkreter Geschichten der damals aus Chile Geflüchteten sowie die Geschichte ihrer Integration in die DDR- und BRD-Gesellschaft. Darüber diskutieren wir mit Zeitzeug/-innen im Rahmen des Messeprogramms „Leipzig liest“ 2024.
Externer Link: https://www.leipziger-buchmesse.de/de/leipzig-liest/

  • Claudia Gonzales,

  • Leonor Quinteros Ochoa,

  • Pavel Eichin

Moderation: Dr. René Wiese (Historiker)

Das Projekt wurde gemeinsam mit der Zeitzeugen TV Film- und Fernsehproduktion GmbH realisiert. Zeitgleich zur Premiere des Dokumentarfilms „9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet“ erschien der gleichnamige Schriftenreihe-Band mit beiliegender DVD im Sortiment der bpb (Hrsg. Thomas Grimm): Interner Link: https://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/539955/9-11-santiago-flucht-vor-pinochet/

Hinweise zur Veranstaltung

Veranstaltungsadresse:
Haus der Demokratie – Kinobar Prager Frühling
Bernhard-Göring-Str. 152
04277 Leipzig
Externer Link: www.kinobar-leipzig.de

Veranstalter:
Bundeszentrale für politische Bildung/bpb

Zielgruppe:
Interessierte Öffentlichkeit, Schüler/-innen, Studierende, Kultur und Medien

Hinweise zur Teilnahme:
Teilnahmegebühr: Eintritt frei

Weitere Inhalte

Schriftenreihe
7,00 €

9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet

7,00 €

Nach Pinochets Putsch gegen Präsident Salvador Allende flohen viele seiner Anhänger und ihre kleinen Kindern aus Chile. Sie berichten über ihre Erfahrungen als Geflüchtete in Deutschland West und Ost.

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