Inhaltsbeschreibung
Der Zweite Weltkrieg hinterließ nicht nur materiell ein Trümmerfeld. Unzählige Menschen erlitten schwerste seelische Verwundungen, die sie zumeist unbearbeitet als psychischen Ballast in die Nachkriegsjahre schleppten. Sprachlosigkeit und Distanz, extreme Härte oder eigenartige Ticks, Antriebsschwäche und Herrschsucht waren verbreitete Erscheinungen, insbesondere bei den zu ihren Familien heimkehrenden Soldaten.
Oftmals waren die Traumatisierten unfähig zu Wärme und Herzlichkeit, andere stellten unerfüllbar hohe Anforderungen an ihre Kinder, manche setzten Gewalt als Erziehungsmaßnahme ein. Viele in den 1950er-Jahren Geborene tragen bis heute schwer an dem Gefühl von Erstarrung oder Lieblosigkeit in ihrer Kindheit oder leiden darunter, ihrem Vater nie nahegekommen zu sein. In Porträts und Interviews beleuchtet die Journalistin und Autorin Sabine Bode seit vielen Jahren die Biografien der Kriegs- und der Nachkriegsgenerationen.